Zwei Tote auf der Espiritu Santo

Kategorien: Benjamins Texte

Kapitän Akbars Papagei ist geisteskrank. Er hält sich für einen Propheten und sagt den Piraten den Tod voraus, wenn sie ihm dafür Kekse geben. Zuerst finden die Matrosen das lustig, aber als der Schiffsjunge stirbt, dem der Papagei als erster den Tod herbeiorakelt hat, verstummt ihr Gelächter. Jetzt wollen sie das Federvieh heimlich in den Kochtopf werfen um Unheil abzuwenden. Doch der Papagei hat seine Stunde noch nicht kommen sehen, er fliegt in die Takellage und krächzt Haushaltstipps und Wettervorhersagen, die aufs übelste miteinander verquirlt sind. Gewitterbrei, Sonnenwindeln, Teppichklopferwolken, Möbelpoliturtiefdruckgebiete und Schlimmeres sieht er am Firmament heraufziehen. Der chinesische Schiffskoch kommt bei dem Geplapper ganz durcheinander und bereitet versehentlich einen Topf mit Sauerkraut und Schießpulver zu. Als dann der Smutje nach dem Essen Pfeife rauchen will, explodiert sein dicker Bauch. Jetzt sind alle erleichtert. Der Smutje sollte eigentlich erst in zwanzig Jahren auf einer Ranch in der Nähe von Denver von einer herabfallenden Gaslaterne erschlagen werden. Nun wissen sie, dass der Papagei nur Quatsch erzählt und der Küchenjunge nur durch Zufall auf der Bratpfanne ausgerutscht ist und sich das Genick gebrochen hat.

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